6. Januar: Fest der Erscheinung Christi. Der Allherrscher

1. «Ecce advenit Dominator Dominus – Siehe, gekommen ist der Herrscher, der Herr: in Seiner Hand ruht das Königszepter, die Macht und die Allherrschaft» (Introitus). So steht es auf dem Obelisk des St.-Peter-Platzes in Rom in goldenen Lettern weithin sichtbar geschrieben: «Christus vincit, Christus regnat, Christus imperat Christus ist Sieger, Christus ist König, Christus ist Allherrscher.»
2. Christus ist König in der Geschichte der sichtbaren Schöpfung. «Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden» (Matth. 28:18). «Ihm ist alles unterworfen» (Ps. 8:8; Hebr. 2:8; I Kor. 15:27). Kraft dieser Machtfülle gründet Er Sein Reich auf Erden, die heilige Kirche. Er wählt und beruft Seine Jünger und Apostel und sendet sie, ausgerüstet mit Seiner Macht, zu lehren, sich die Geister autoritativ zu unterwerfen, und mit der Macht, zu binden und zu lösen. Er stirbt. In Seinem Tode und in Seiner Auferstehung besiegt Er den Tod, die Sünde, die Hölle, den Fürsten dieser Welt und stellt in sich jene Verklärung und Vollendung her, welcher die gesamte sichtbare Schöpfung entgegengeführt werden soll. Den Glanz der Verklärung, der Ihn einhüllt, wird Er dereinst über die Seinen ausströmen. Sein Sieg über Tod und Nacht und Hölle wird ihr Sieg sein. «Eine kleine Weile noch», und die ganze sichtbare Schöpfung soll Auferstehung feiern «und Seines Reiches wird kein Ende sein» (Luk. 1:33). Allen nahe zieht Er als der Erhöhte «alles an sich» (Joh. 12:32), bis Ihm alles unterworfen sein wird (I Kor. 15:24). «Alle Tage bleibt Er bei den Seinen bis ans Ende der Welt» (Matth. 28:20), und wo zwei oder drei in Seinem Namen versammelt sind, da ist Er in ihrer Mitte (Matth. 18:20). Der König, alle Reiche und Stufen der Schöpfung mit Seinem Geiste durchherrschend. Was immer auf Erden sehnt und verlangt, ringt und strebt, arbeitet und streitet, trägt und duldet, glaubt und vertraut, das alles ist ausgegangen von Ihm, der als König alles leitet, durchherrscht, liebend schirmt, Seinen Geist in die Herzen sendet und die Seelen mit göttlichen Kräften durchwaltet. «Ecce advenit Dominator Dominus!» – «Kommt, laßt uns Ihn sehen, Ihn begrüßen, anbeten, Ihm dienen!»
Christus ist König in den Seelen. Er gibt der Seele die Anregungen und Impulse zum Guten. Er durchdringt den Geist mit Seinem Licht und unterwirft ihn machtvoll Seiner Wahrheit, dem Gesetz des heiligen Glaubens. Er herrscht im Gewissen und diktiert, belohnt, bestraft. Er legt dem Willen Sein Gesetz auf, nach dem er sich zu richten hat. Er führt und leitet die Schritte jeder Seele, in jedem Augenblick, mit sicherem Auge und festem Arm. Es gibt keinen Zufall im Leben der Seele: alles hat Er in Seiner starken Hand. Wunderbar waltet Er in den Seelen, die Er zur ewigen Herrlichkeit berufen hat: mit Seiner allvermögenden Gnade erleuchtet Er das Auge, bewegt Er das Herz, gießt Er überirdisches Licht in den Geist, übermenschliche Kräfte in die Seele und entlockt Er dem Willen die kostbaren Früchte des Heiles. «Einem jeden von uns ist die Gnade in dem Maße verliehen, in dem Christus sie ausgeteilt hat. Von Ihm aus (Christus) wird der ganze Leib der Kirche durch den Dienst eines jeden zusammengefügt, und so vollzieht sich das Wachstum des Leibes, bis er in Liebe auferbaut ist» (Eph. 4:7-16). Wie wundervoll erstrahlt die Macht Seines Königtums in den Seelen unserer lieben Heiligen: sie sind der Triumph des machtvollen Waltens der Gnade Christi. Wie wird Sein Königtum erst aufleuchten am Tage des großen Gerichtes, da Er in Herrlichkeit und Majestät wiederkommen wird? Welches Entzücken, wenn wir in der Ewigkeit den Glanz Seines Königtums unverhüllt, ewig schauen werden!
3. Christus, der König! Die ganze Schöpfung ist Sein Reich. Alle die Wesen im Himmel und auf Erden, sie gehören Ihm, dem Gott-König in der Krippe, im stillen Tabernakel. Alles ist Ihm unterworfen und zu Füßen gelegt, alles von Seiner Hand getragen und unendlich weise geführt. Wir glauben. Wir huldigen.
«Er ist das Ebenbild Gottes des Unsichtbaren, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Denn in Ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, Sichtbares und Unsichtbares: alles ist durch Ihn und für Ihn erschaffen. Er steht an der Spitze von allem, und alles hat in Ihm seinen Bestand. Er ist auch das Haupt des Leibes, der Kirche. Er ist auch der Anfang, der Erstgeborene unter den Toten. So sollte Er in allem den Vorrang haben. Denn es war Gottes Wille, in Ihm die ganze Fülle (des göttlichen Lebens, der Gnade und Glorie) wohnen zu lassen und durch Ihn alles mit sich zu versöhnen» (Kol. 1:15 ff.). Wir glauben! Wir huldigen!
Gebet.
«Benedicite omnia opera Domini Domino – Preist alle Werke des Herrn den Herrn, erhebt und lobt Ihn über alles in Ewigkeit. Des Herrn Engel, preist den Herrn, erhebt und lobt Ihn in Ewigkeit. Ihr Himmel, preist den Herrn, erhebt und lobt Ihn in Ewigkeit. Des Herrn Mächte alle, preist den Herrn, erhebt und lobt Ihn in Ewigkeit. Du Sonne und du Mond, lobpreise den Herrn, erhebt und lobt Ihn in Ewigkeit» (Dan. 3:57 ff.).
Отец Феликс

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